Goemon5: Blog Tagebuch

Goemon5 in Norway

Goemons Gruseliges Tagebuch

In dieser Ecke werde ich in unregelmäßigen Abständen (sobald ich eine Eingebung habe und über die Zeit verfüge dieser zu folgen) markante Erlebnisse meines bescheidenen Lebens niederschreiben.

 Die zeitliche Abfolge folgt übrigens den geologischen Regeln: die ältesten Daten befinden sich im liegenden (unten) und da die Geschichten teilweise aufeinander aufbauen, sollten sie von unten nach oben gelesen werden.
Texte von 2006 und 2007 befinden sich hier.

Q1/2 2006 Q3/4 2006 Q1/2 2007 Q3/4 2007 Q1/2 2008 Q3/4 2008 2009
Sonntag

23.11.2008

Das Volk geht unter

Bereits zu Beginn der vergangenen Woche hat China seine Verhandlungen mit Abgesandten des Dalai Lama für gescheitert erklärt. Zwar war ein Scheitern der Friedensgespräche vorauszusehen, da noch immer niemand ein chinesisches Schriftzeichen für "Menschenrechte" skizziert hat. Dennoch kann ich meine Enttäuschung nicht verbergen, dass ein Volk aus Friedensverfechtern unter der chinesischen Delegation keine einzige Reaktion des Entgegenkommens erwirken konnte.

Schwarzer Kontinent - brauner Geist
Unter Chinas Schutzstaaten sieht es nicht besser aus. Simbabwes Gewaltenteiler Robert Mugabe verbietet weiterhin jegliche Einmischung in innerpolitische Angelegenheiten. Nachdem die Gespräche mit seinem Vizepräsidenten Tsvangirai mehrmals daran scheiterten, dass Mugabe keine wichtigen Posten an die oppositionelle Partei abgeben will und die afrikanische Staatengemeinschaft ebenfalls mehrfach Beobachter und Berater an die Landesgrenzen sandte, kündigten nun Friedensnobelpreisträger Kofi Annan und Ex-US-Präsident Jimmy Carter eine Reise in die Landeshauptstadt Harare an, um über Gewaltenteilung zu referieren und sich über die menschenrechtliche Lage aus bürgerlicher Sicht zu informieren. Die Regierung hatte jedoch offensichtlich die Visa-Anträge der beiden Politiker verlegt und verweigerte ihnen kurzerhand die Einreise. Wäre ja noch schöner, wenn jeder dahergelaufene Volksvertreter einfach so mir nichts, dir nichts den ärmsten Staat auf Erden besuchen und zu Gunsten der Menschen sprechen könnte.
Das erinnert mich doch sehr an Tsvangirais begrenzte Ausreisemöglichkeiten. Der Vizepräsident kann Simbabwe nicht verlassen, weil er noch immer nur provisorische Personalpapiere führt. Eine Heimkehr könnte somit von der Regierung deutlich behindert werden, weshalb der rechtlich zweitwichtigste Mann Simbabwes weiterhin Gefangener seiner eigenen Regierung ist.

Elend, soweit das Auge reicht
Und während in Simbabwe und China noch denunziert wird, wird in Nicaragua schon geschossen, was den Hungernden von Haiti völlig egal ist, da sie sich auf dem Markt mit der Polizei um Nahrungsmittel prügeln. In Palästina fliegen Granaten und Raketen, in Georgien stürzen Drohnen, afghanische Kinder werden beim Spielen zerbombt, birmanische Bevölkerungsteilnehmer erliegen dem körperlichen Druck ihrer Militärregierung, Nigerianer werden mit dem Wissen ihrer Regierung versklavt, Rwanda unterstützt ethnische Säuberungen und Uganda verkauft Kindersoldaten an Milizen. Es gibt noch so verdammt viel zu tun und ich frage mich jeden Tag, warum wir nicht einfach alles gleichzeitig ändern können. So viel Leid und niemand weiß, warum. Naja, niemand außer Stuart Davis (16 Nudes): "It's all just because."

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