In dieser Ecke werde ich in unregelmäßigen Abständen (sobald ich eine Eingebung habe und über die Zeit verfüge dieser zu folgen) markante Erlebnisse meines bescheidenen Lebens niederschreiben.
Die zeitliche Abfolge folgt übrigens
den geologischen Regeln: die ältesten Daten befinden sich im liegenden
(unten) und da die Geschichten teilweise aufeinander aufbauen, sollten
sie von unten nach oben gelesen werden.
Texte von 2006 und 2007 befinden sich hier.
Samstag
15.11.2008 |
Geld oder Kohle - das ist die FrageIm sonnigen Oktober startete ein Volksbegehren gegen die Öffnung neuer Tagebaue in der Lausitz (Ostbrandenburg, Ostdeutschland, Mitteleuropa, Erde). Die Initiative begründet sich auf den vielen Braunkohle-Tagebauen die jene Region bereits beherbergt und die außer Sanierungsprojekten eigentlich nichts abwerfen. Der schwedische Energiekonzern Vattenfall räumt bei seinen Plänen allerdings nicht viel Spielraum ein, immerhin geht es ja um Arbeitsplätze und um Aufrechterhaltung der jährlichen Fördermenge von 180 Millionen Tonnen deutscher Braunkohle. Den Anwohnern geht es eher um den Erhalt ihrer Gemeinden, die Verhinderung von erneuten Zwangsumsiedlungen und um ein paar tausend Tonnen CO2 die jedes Jahr durch Lausitzer Verbrennungsprojekte dabei helfen, die Atmosphäre aufzuheizen. 80.000 Unterschriften müssen bis Februar gesammelt werden, damit die Landesregierung sich überhaupt noch mal mit dem Thema beschäftigt. Bislang sind es kaum 500. Obwohl sich nach Umfragewerten rund eine Viertel Million Brandenburger gegen weitere Landschaftsverwüstung durch Vattenfall ausspricht, ist also auf den Namenslisten noch nicht viel passiert. Her mit der Kohle Das Kreuz mit der Stimmabgabe Oder die Bundestagswahl am 27. September, bei der wir Angela und Frank-Walter zeigen werden, wie sehr wir sie lieb haben. Die großen Parteien heben übrigens den imposanteren Teil ihres Wahlkampfes begonnen. So meinte SPD-Chef Müntefering neulich: "Es muss in der nächsten Legislaturperiode gesetzlich fixiert werden: wenn Männer und Frauen gleiche Arbeit machen, bekommen sie gleiches Geld." Holla, welch interessanter und vor allem völlig neuartiger Gedanke. Mich dünkt, ich hätte solch Kunde schon vor fünfzehn Jahren gehört, als ein Herr Kohl mit der FDP paktierte. Soziale Gerechtigkeit war immer mal wieder ein Randthema von Koalitionsvereinbarungen und wurde oft genug ausdiskutiert. Doch erhalten Ossis und Frauen für die gleiche Arbeit weiterhin 10% weniger Geld als Wessis und Männer. Ja, das sind -20% Einkommen für Frauen aus dem Osten bei identischem Arbeitseinsatz. Aber Frank-Walter wird das bestimmt ändern können! Der Mann, dem wirtschaftliche Beziehungen zu China wichtiger sind als Völkermord an tausenden Tibetern, wird den Sozialstaat revolutionieren. Es wird nicht nur alles gut, es wird sogar besser. Und unsere Renten sind sicher. Welch politische Posse! Ich weiß jedenfalls wo ich mein Kreuz machen werde, denn ich behalte meine Kohlen! |

